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Knalltraumen durch Silvesterböller können Tinnitus auslösen
(Wuppertal, 19.12.2016) Ob bei einer gemütlichen Feier zu Hause mit den besten Freunden oder auf einer ausgelassenen Party: Manche Menschen verbinden ein gelungenes Silvesterfest auch mit Feuerwerk, Böllern und Raketen. Dabei wird allerdings oft die Gefahr der Knallkörper für das Gehör unterschätzt: Silvesterböller können in weniger als einer tausendstel Sekunde lebenslange Hörschäden sowie Tinnitus verursachen, so die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL).
„Viele Menschen, die durch Silvesterböller ein Knalltrauma erlitten haben, bekommen zusätzlich zu dem Hörverlust auch einen Tinnitus“, sagt Michael Bergmann, Geschäftsführer der Deutschen Tinnitus-Liga e. V. (DTL). Denn: Eine häufige Ursache von Ohrgeräuschen ist eine Schädigung der Haarsinneszellen durch Lärm oder Knall. In bis zu 30 Prozent der Fälle ist dies der Auslöser. Sehr hohe Schallpegel, wie von Silvesterknallern, können die empfindlichen Hörzellen irreversibel schädigen. Bei Silvesterböllern wird ein Schalldruckpegel von rund 160 Dezibel erreicht. Für das Ohr besonders gefährlich sind Knalle. Spielzeugpistolen, Silvesterböller und Schreckschussrevolver können in weniger als einer tausendstel Sekunde lebenslange Hörschäden verursachen.
Besonders laut und entsprechend gefährlich für das Gehör sind beim Silvesterfeuerwerk auch Donnerschläge und Chinaböller. Die Lautstärke eines Donnerschlags liegt der Bundesinnung der Hörgeräteakustiker (biha) zufolge bei 150 Dezibel und übertrifft damit selbst einen Presslufthammer. Auch das Zischen von Raketen liegt schon bei ohrenbetäubenden 120 Dezibel. Insbesondere der unvorhersehbare Impulsknall einer explodierenden Rakete ist sehr gefährlich, so die biha.
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V. (DGHNO KHC) erleiden in Deutschland rund 8.000 Menschen jährlich eine Verletzung des Innenohres durch explodierende Feuerwerkskörper. Vor einigen Jahren habe sich die erlaubte Ladung an Sprengstoff erhöht, die Zahl der Patienten mit Verletzungen des Ohres sei jedoch gleich geblieben, antwortete die DGHNO KHC auf eine aktuelle Anfrage der DTL.
„Wichtig ist vor allem die Prävention: Am besten hält man größtmöglichen Abstand von Knallkörpern. Auch der Schutz durch Ohrstöpsel ist sehr sinnvoll. Hörgeräteakustiker bieten neben standardisiertem Gehörschutz auch individuell gefertigten Gehörschutz“, rät DTLGeschäftsführer Michael Bergmann. „Das Gehör ist als Sinnesorgan von unschätzbarem Wert – seine Gesundheit sollte nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.“
Über die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL)
Die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL) vertritt als gemeinnützige Selbsthilfeorganisation die Interessen der Patienten mit Tinnitus, Hörsturz, Hyperakusis und Morbus Menière sowie ihrer Angehörigen. Die DTL hat im Jahr 2016 ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert: Seit drei Jahrzehnten bietet die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. Hilfe zur Selbsthilfe – von Betroffenen für Betroffene. Rund 12.000 Mitglieder machen die DTL zum größten Tinnitus- Zusammenschluss in Europa und zum anerkannten Partner des Gesundheitswesens in Deutschland. Über 800 Fachleute gehören der DTL als Partner und fördernde Mitglieder an, darunter renommierte Wissenschaftler, HNO-Ärzte, Ärzte weiterer Disziplinen, Hörgeräteakustiker, Psychologen und Therapeuten. Außerdem werden rund 90 Selbsthilfegruppen in Deutschland durch die DTL betreut. Gegründet wurde die Deutsche Tinnitus-Liga e. V. 1986 in Wuppertal.
Kontakt:
Deutsche Tinnitus-Liga e. V. (DTL)
Sabine Wagner
Am Lohsiepen 18, 42369 Wuppertal
Tel.: 0202 24652-24
Fax: 0202 24652-20
E-Mail: s.wagner@tinnitus-liga.de
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